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was bleibt

eine klangperformance zum thema konservieren
Musikalische Einmachgläser.
Foto: Michael Zanghellini

3. Februar 2017, 19h

Musikalische Einmachgläser, aufbereitet vom Klanglabor, zum Thema Konservieren


zum Ausstellungsprojekt mit Damiano Curschellas, David-Johannes Buj, Dominic Spalt, Simon Egger, Oliver Spalt, Melanie Schaper, Manuel Büchel und weiteren Akteuren.


Entstanden ist das Projekt aus einer Einladung an junge kreative Ruggellerinnen und Ruggeller, das Küefer-Martis-Huus mit allen seinen Räumen zu bespielen. Ob sie in Bern, Basel, Luzern, Zürich, Wien oder Berlin unterwegs sein mögen, Ruggell hat viele junge kreative Menschen hervorgebracht, deren Wege sie aus ihrem Heimatort hinaus geführt haben. Im Rahmen des Projekts wurden zunächst verstaubte Kontakte wieder aufgefrischt, Ideen gebündelt und konkretisiert. Eine Kerngruppe, bestehend aus Damiano Curschellas, David-Johannes Buj, Dominic Spalt und Simon Egger hat schließlich das Ausstellungskonzept entwickelt.

Das Projekt
Ausgehend von der Funktion des Küefer-Martis-Huus als Museum, Erinnerungsort und Identität stiftende Institution haben sie sich mit grundlegenden Fragen rund um die Thematik „Sammeln und Erinnern“ auseinandergesetzt. Nicht nur das Haus selbst als Erinnerungsträger, auch die Funktion des Archivs und der Kulturgütersammlung der Gemeinde Ruggell werden im Rahmen der dreimonatigen künstlerischen Intervention exemplarisch zum Thema gemacht.

Es werden kritische Fragen gestellt: Sind Leiterwagen oder Einmachgläser das gesamte Kulturgut, welches Ruggell über die letzten zwei Jahrhunderte hervorgebracht hat? Ist das unsere Vergangenheit, unsere Herkunft? Was wird als erhaltenswert erachtet, was darf/soll/muss bleiben oder wird gar nachgeahmt? Was kann weggeworfen werden und nach welchen Kriterien wird „qualifiziert weggeschmissen“? Wer verfügt über die Geschichte, wer bringt die Geschichtsträger zum Reden? Womit füllen wir die Leere oder soll sie Leere bleiben? Konstruieren wir Geschichte(n), Identität(en) nach bestem Wissen und Gewissen oder schlichtweg nach vorhandenen Interessen?

Die Leere. Das Sammeln. Das Konservieren
Diesen Fragen wird im Laufe des Projekts durch einzelne künstlerische Arbeiten, Veranstaltungen und vor allem auch durch die Beteiligung der Besucherinnen und Besucher auf verschiedenste Art Ausdruck gegeben. In der ersten Phase wird das Küefer-Martis-Huus ausgeräumt. Der vorerst leere Raum wird in der zweiten Phase mit „Beständen“ gefüllt. Diese „Bestände“ sind sowohl künstlerische Arbeiten der beteiligten jungen Kreativen selbst, als auch Ausstellungsobjekte, die von den Besucherinnen und Besuchern als erhaltenswert erachtet und in das Archiv gebracht werden. In der dritten Phase nimmt das KMH wieder die ihm zugewiesene Funktion als Museum, Erinnerungsort und Identität stiftende Institution ein. Aus den gesammelten Objekten wird eine neue Erzählung konstruiert, die jedoch eher die Funktion eines Fragezeichens und weniger die eines Ausrufezeichens für sich beansprucht.